Berlin, 23. September 2022:
Gemeinsam mit der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey eröffneten Konzern-Vorstandschef Ola Källenius und Siemens-Vorstandsmitglieds Cedrik Neike heute offiziell den “Mercedes-Benz Digital Factory Campus” (MBDFC). Damit stößt der Autobauer in Kooperation mit Siemens den Umbau des Berliner Werks zum Software-Lieferanten für die weltweiten Produktionsstätten von Mercedes-Benz an. Hier sollen künftig digitale Tools entwickelt, geprüft und implementiert werden. Zudem dient der Campus als digitale Anlauffabrik im Anlagenbereich. Auch ein Trainings- und Qualifizierungszentrum entsteht.
Doch auch die Produktion verschwindet nicht aus Marienfelde, denn hier werden künftig Elektromotoren gebaut. Den Umbau lässt sich das Unternehmen in den kommenden fünf Jahren einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. Damit bewegt sich das Werk, das bisher vor allem Komponenten und Motoren für Verbrenner produziert hat, in Richtung Zukunft. Der Standort Marienfelde bildet dabei eine wichtige Säule der Mercedes-Benz Strategie „electric only“.
„In Berlin-Marienfelde setzen wir mit Digitalisierung und Elektromobilität die Eckpfeiler unserer Strategie in die Praxis um. Der Wandel von einem Standort für konventionelle Antriebskomponenten hin zu einem Innovationshub für Software und Produktionsstandort für Elektromotoren ist enorm. Gleichzeitig zeigt er wie wir den Übergang in eine neue digital-elektrische Ära gemeinsam gestalten können“, sagte Mercedes-Vorstand Ola Källenius.
Damit das gelingt, wurden mit der Einführung des digitalen Ökosystems von Mercedes-Benz MO360 alle Kernprozesse der Produktion standardisiert, digitalisiert und weltweit in allen Werken ausgerollt und somit die Grundlagen für die anstehende Weiterentwicklung gelegt. Nun können ausgehend von Marienfelde neue Softwareapplikationen für alle Werke in realer Produktionsumgebung erprobt und bei Erfolg international ausgerollt werden.
Qualifizierung als wichtige Säule
Eine der wichtigsten Säulen für das Gelingen dieses Transformationsprozesses sei die Flexibilität und damit verbunden auch die Umschulung und Qualifizierung der Mitarbeiter:innen sagte Vorstandsmitglied Jörg Burzer. Daher bildet ein Trainings- und Qualifizierungszentrum eine Schlüsselkomponente am Standort. Hier sollen innovative Schulungsprogramme für das gesamte Produktionsnetzwerk entwickelt werden. Die digitale Lernplattform, LES Learning Environment System, bildet die Basis dafür.
So sollen die Beschäftigten fit für die digitale Transformation werden. Ein erstes Pilotprojekt wurde bereits erfolgreich abgeschlossen. Beschäftigte aus der Produktion wurden zu Junior-Software-Entwicklern weitergebildet.
Etwa 70 Beschäftigte sind heute am Digital-Campus tätig. Die Beschäftigtenzahl soll jedoch auf eine dreistellige Zahl anwachsen. Insgesamt will der Konzern die Zahl von 2350 Mitarbeiter:innen am Standort halten, wie Standortleiter Matthias Ziege anlässlich der feierlichen Eröffnung des Campus sagte. Die Produktion der Elektromotoren soll bereits 2025 starten.
Mit dem Umbau des Standortes Marienfelde stößt der Autobauer einen Transformationsprozess an. Man stelle sich von innen heraus ganz neu auf, hieß es von Konzern-Vorstandschef Ola Källenius.