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Berlin, 30. Juli 2014: Jedes dritte in Berlin angemeldete Patent ist dem Bereich Elektrotechnik zuzuordnen. Ebenfalls deutlich überdurchschnittlich vertreten sind die Chemie und der Bereich Instrumente. Mit diesem Innovationsprofil unterscheidet sich Berlin deutlich von anderen deutschen Standorten. Dies zeigt das „Technologieradar Berlin“, das Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung Berlin, heute gemeinsam mit dem Staatssekretär für Wirtschaft, Technologie und Forschung, Guido Beermann, der Öffentlichkeit vorstellte. Das Technologieradar leistet über die quantitative Beschreibung hinaus eine inhaltliche Auswertung der Patentanmeldungen. So werden besondere Stärken innerhalb der Technologiebereiche deutlich, die ebenfalls vom Bundesdurchschnitt abweichen. Während in der Zukunftsbranche „Verkehr, Mobilität und Logistik“ beispielsweise bundesweit automobilindustrienahe Bereiche besonders viele Patente hervorbringen, liegen Berlins Stärken bei der Schienenverkehrstechnik und hier besonders bei der Daten- und Informationsübertragung sowie bei Fahrwerk, Kupplungen und Stoßdämpfern für Züge.
Auch die Beziehungen, Netzwerke und Knotenpunkte innerhalb des Berliner Patentgeschehens werden im Technologieradar sichtbar.
Nicolas Zimmer: „Mit seinem besonderen Profil erinnert der Innovationsstandort Berlin eher an US-amerikanische als an andere deutsche Standorte. Dies wird noch deutlicher, wenn man den in Berlin überdurchschnittlich wichtigen Dienstleistungssektor, geprägt von technologieorientierten Dienstleistern, hinzunimmt. Berlin sollte die Innovationsfähigkeit weiter ausbauen. Das Open Data-Portal und das Leitbild „Smart City Berlin“ sind gute Beispiele dafür, wie das Land die Entwicklung weiter vorantreiben kann.“
Guido Beermann: „35.000 Erfindungen wurden in den vergangenen 20 Jahren von Berliner Unternehmen als Patent angemeldet. Das sind etwa 5 pro Tag. Die Auswertung der Datensätze beweist, dass wir mit der wirtschaftspolitischen Ausrichtung auf Zukunftsbranchen wie beispielsweise Elektrotechnik oder Gesundheitswirtschaft richtig liegen. In Berlin wird Zukunft erfunden.“
Für das „Technologieradar Berlin“ beauftragte die Technologiestiftung Berlin die Firma mapegy, die auf die Auswertung solcher Datenbanken mit Big Data-Methoden spezialisiert ist. Ausgewertet wurden die Patentanmeldungen der Patentdatenbank PATSTAT von 1993 bis 2013 . PATSAT hat für diesen Zeitraum mehr als 60 Millionen Patentanmeldungen und 30 Millionen Patente in über 100 Ländern erfasst. Die Firma mapegy stellt ihre Auswertungen nicht nur tabellarisch vor, sondern erarbeitet auf der Grundlage der Daten Karten, die die Ergebnisse in Form von Patentlandkarten visualisieren und schnell erfassbar machen.
Das Technologieradar steht im Internet als Download zur Verfügung: www.technologiestiftung-berlin.de/technologieradar
Quelle: Pressemitteilung der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung